Taktisches Ausbildungskommando der Luftwaffe in Portugal

 

Das Taktische Ausbildungskommando der Luftwaffe in Portugal (so sein letzter Name) war von 1965 bis 1993 eine Dienststelle der Luftwaffe, die für die Durchführung des Ausbildungsbetriebes der Luftwaffe in Portugal verantwortlich war. Das Kommando wurde zum Jahresende 1993 aufgelöst.

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In Beja Airport durfte ich 5 Wochen verbringen als Vertretung. Für mich war Beja bei weitem nicht so interessant wie Decimomannu, Beja war im Unterschied dazu eine Einöde aber trotzdem hatte es etwas, eben nur anders, dies soll nicht als herabwertend betrachtet werden, es spiegelt nur meine persönliche Meinung. 

Beja ist eine Stadt in der portugiesischen Region Alentejo. Das Stadtgebiet umfasst die vier Gemeinden Salvador, Santa Maria da Feira, Santiago Maior und São João Baptista, mit denen Beja zusammen 23.500 Einwohner (Stand 2001) hat. Eine eigene Gemeinde (Freguesia) mit dem Namen Beja gibt es nicht.

Die Wurzeln der Stadt reichen bis in keltiberische Zeit zurück. Die ältesten Relikte stammen aus römischer Zeit, aus westgotischer Zeit stammt eine der beiden Kirchen des Frühmittelalters in Portugal. Anfang des 8. Jahrhunderts wurde die Stadt muslimisch und blieb dies - mit einer Unterbrechung von 1162 bis 1167 - bis 1228. Sie brachte sowohl in muslimischer als auch in christlicher Zeit bedeutende Dichter und Humanisten hervor.

Beja und die Luftwaffe

Der Flugplatz Beja entstand innerhalb von fünf Jahren und kostete damals über 140 Millionen DM. Der Plan sah vor, Beja insbesondere als militärisches Flugschulzentrum zu nutzen. Hierzu gehörte auch die Umschulung auf die damals in der Beschaffung stehende F-104 Starfighter. Daneben sollte ein logistisches Zentrum bzw. Ersatzteillager für alle damaligen Luftfahrzeugtypen entstehen und sowohl Kampfjets als auch Transporter gewartet werden. Wegen Geldmangels, geänderten Verteidigungskonzepts und Nichtberücksichtigung von die Nutzung einschränkenden Faktoren konnte er diese Rolle jedoch nie voll erfüllen.

Die Idee der Etablierung des Flugzentrums fiel in die Amtszeit von Franz Josef Strauß.. Dieses sollte zunächst in Spanien entstehen, wo Jahrzehnte später mit dem Tactical Leadership Programme (TLP) ein internationales Trainingsprogramm für Kampfflugzeugbesatzungen entstand.

Es wurde versäumt, sich von Spanien rechtzeitig vertraglich ein generelles Überflugrecht zusichern zu lassen. So musste später jeder Flug 14 Tage vorher einzeln angemeldet werden und es bestand das Risiko, dass Spanien Überflüge im Konfliktfall nicht genehmigen würde. Nach dem Austritt Frankreichs aus der militärischen Struktur der NATO waren darüber hinaus auch die Überflugrechte über Frankreich nicht mehr garantiert. Trotzdem wurde der Ausbau fortgesetzt. Hierzu zählten unter anderem zwei 4000 bzw. 3200 m lange Start- und Landebahnen, drei transportflugzeugtaugliche Wartungshangars sowie ein Komplex für die Starfighter-Wartung.

Aufgrund der neuen NATO-Strategie der „Flexible Response“ anstelle der massiven Vergeltung" war eine Dislozierung der Kräfte weit entfernt vom potentiellen Hauptkriegsschauplatz Mitteleuropa nicht mehr zeitgemäß. Die neue Strategie erforderte die Verfügbarkeit aller Streitkräfte in der Bundesrepublik.

Darüber hinaus kam es zu Budgetproblemen im Verteidigungshaushalt. Auch um US-amerikanischen Devisenforderungen nachzukommen, sah sich die Bundesregierung gezwungen, die komplette Kampfpiloten-Ausbildung von der Grundschulung bis zur Umschulung auf das Einsatzmuster (damals die F-104 und später die F4) in die Vereinigten Staaten zu verlegen. Dort findet die Grundausbildung nach wie vor statt. Die Ausbildung auf Einsatzmuster wurde inzwischen nach Deutschland verlegt.

Zu einer Revision der deutsche Pläne für Beja kam es aber erst während der Großen Koalition. Noch nicht begonnene Bauten wurden gestrichen und der Innenausbau der F-104 Wartungs-Halle erfolgte nicht mehr. Alternative Nutzungen wurden erwogen, waren aber letztendlich nicht von Erfolg gekrönt.

In Beja wurden einige Kampfflugzeuge zunächst der Typen G.94 und später Alpha Jet stationiert, die dem Deutschen Luftwaffenkomando Beja, so der Name bis 1984, ab März 1984 wurde es das Taktische Ausbildungskommando in Portugal, unterstellt wurden. Der menschenleere Alentejo bot sich insbesondere für Tiefflüge für Alpha Jet und der 2 mal wöchentlichen Versorgungs-Transall an. Außerdem wurde der Bombenabwurf in Alverca trainiert. Zusätzlich waren 2 bis 3 mal im Jahr Trainingskommandos der Deutschen Jagdbombergeschwader vor Ort. Zuletzt sah der Vertrag 4000 Flugstunden vor.

Im Vorfeld des Auslaufens des Nutzungsvertrages drängte die portugiesische Regierung 1989 die Bundesregierung, ihr 50 der von der Luftwaffe zur Außerdienststellung vorgesehenen Alpha Jets kostenlos zu überlassen. Portugal erhielt die gewünschten Alpha Jets, mit Außerdienststellung dieser durch die Luftwaffe entfiel jedoch auch der Bedarf der weiteren Nutzung Bejas durch die Deutschen, so dass 1993 die Luftwaffe die seit 1986 als Taktisches Ausbildungskommando der Luftwaffe in Portugal bezeichnete Einheit auflöste und aus Portugal abzog.