18.07.1942, Fliegerhorst Leipheim: Erstflug des ersten Düsenjägers der Welt , der Me 262 V-3, über eine Flugdauer von 12 Minuten mit Fritz Wendel als Testpilot.

Meine Grundausbildung absolvierte ich für 3 Monate, 1978, in Leipheim.

 

Diese Zeit möchte ich auch nicht missen, hier lernte ich Kameraden aus ganz Deutschland kennen.

 

Ein Kamerad aus Bayern bekam zwei mal die Woche schwere Pakete, nur was war eigentlich da drinn, kaum fassbar, der Vater, ein Bierbrauer, schickte dem Bub Bierkisten, einmalig, dass dies überhaupt ging, aber bei den Bayern ging alles :-) (übrigens die angrenzende Stadt Günzburg, direkt bei Leipheim, war schon bayrisch und deftig bayrisch wurde dort mancher Abend gefeiert).

 

Apropo feiern, Goaß`n-Maß Tage gab es wie Sand am Meer, viele werden jetzt fragen "was ist Goaß`n Maß", einfach erklärt, 0,5l Dunkelbier, 0.5l Cola, 2cl Weinbrand, 2cl Kirschlikör.....zwei davon und Ihr könnt Euch vorstellen wie der nächste Tag begann, einmal hatten wir am nächsten Tag einen 20 km Marsch, dies tat sehr, sehr weh :-) :-)

 

Die Ausbilder waren aus der heutigen Sicht richtige Schleifer, der Spieß ein Soldat alter deutscher Schule, durch und durch ohne Markel......

 

Sie versuchten uns auf biegen und brechen zu guten deutschen Soldaten zu erziehen, manchmal gelang es, manchmal nicht.

 

Aber, auch diese Zeit möchte ich nicht missen...  

 

Wir mussten unser Lachen einfach unterschlucken bei manchem ungeistreichem  Geschrei  :-)  :-)

 

In der heutigen Zeit wäre dies nicht mehr vorstellbar bzw. denkbar, heute werden die Rekruten mit Streicheleinheiten versehen und mit Samthandschuhen angefasst  ;-)

 

120 Rekruten pro Kompanie wurden damals  aufgenommen. Nach unserer Grundausbildung kamen wir dann in den gesamten süddeutschen Raum. Der Weg führte  manchmal bis in die Pfalz, nach Birkenfeld, Büchel oder Sobernheim, ins Ausland nach Decimomannu oder Beja.

 

In Leipheim kamen wir als Rekruten erst mal am Bahnhof an. Mit Mannschaftstransportwagen - im Soldatenjargon auch Nato-Ziege genannt - wurden wir zum Fliegerhorst gebracht.

 

Wobei es den offiziell gar nicht gab, "Schöne Aussicht" lautete die Postanschrift. Kurze Zeit später hatte jeder von uns schon seine zwölfstellige Personenkennziffer, und zwar bitte auswendig lernen, parat. Nach der Einweisung in die Vier- bis Acht-Mannstuben wurden wir jungen Rekruten dann eingekleidet und erhielten die restliche Ausrüstung.

 

Da gab es beispielsweise die Braut, das Gewehr des Soldaten, und wehe dem, der seine Gewehrnummer nicht wusste. Praktische Schießübungen fanden hauptsächlich auf dem damals noch unter amerikanischem Kommando stehenden Schießstand in Kleinkötz statt. Heute befindet sich hier das Legoland.

 

Für uns Rekruten gab es eine Menge zu lernen: Marschlieder, Grüßen und das Auf- und Abnehmen des Gewehrs. Dann konnte der erste Marsch losgehen. Danach hatte jeder auch gleich die ersten Marschblasen an den Füßen.

 

Dabei mussten noch ganz andere Tücken gemeistert werden: Zum Beispiel die ABC-Schutzmaske aufsetzen und damit die Aufgaben ausführen. Oder "Nachtalarm", bei dem man mit schrillem Pfeifen oder gar der Handsirene aus dem Schlaf gerissen wurde.

 

Das Ausbildungspersonal stand schon angekleidet da und trieb mit viel Gebrüll zur Eile.

Jetzt nur nicht zu langsam heraustreten, sonst folgte stets der berüchtigte "Maskenball": Da wurden immer wieder andere Anzugsarten befohlen. Nach mehrmaligem Umziehen und Raustreten war aus der Spindordnung schließlich ein großer Haufen Bekleidung auf dem Schuhrost im Schrank geworden.

 

Und dann die Stube reinigen: "Stube belegt mit sechs Mann, Stube gereinigt und gelüftet, zur Abnahme bereit." Die Meldung hatte jeder im Kopf. Dann hieß es: "Spinde auf!" Vielfach beanstandeten Zug- und Gruppenführer die Ordnung beim Spindappell.

 

War so ein Ausbildungstag vorbei, erfolgte um 22 Uhr der Ruf "Kompanie Zapfenstreich". Bis es am nächsten Morgen nach dem Pfiff mit der Trillerpfeife mit "Kompanie aufstehen" weiter ging.

Kein Zuckerschlecken

Leipheim Harte Zeiten für junge Burschen. Die Grundausbildung der Bundeswehr ist kein Zuckerschlecken. Das war früher nicht anders. Auch nicht auf dem Fliegerhorst in Leipheim, wo seit 1959 Rekruten der Luftwaffe ausgebildet wurden. Im Februar des Jahres war das III. Luftwaffen-Ausbildungsregiment 4 (LwAusbRgt) mit seinen vier Kompanien von Bückeburg in Niedersachsen hierher verlegt worden. Seither prägten die Rekruten mit dem Stabspersonal für einige Zeit das soziale, wirtschaftliche und sportliche Umfeld von Leipheim.